Ziel: Schaffung des ersten integrativen Spielplatzes im Stadtgebiet
aktueller Umsetzungsstand: Nachdem in der ursprünglichen Konzeption des Quellenparks nur ein normaler Spielplatz geplant war, habe ich mehrmals interveniert, nachdrücklich die Schaffung eines integrativen Spielplatzes gefordert und entsprechende Änderungen in der Planung initiiert.
Ergebnis: Er kommt!
Ich freue mich sehr, dass wir hier ein tolles Angebot für sehr viele beeinträchtigte Kinder schaffen werden!
——————————————————————–
Pressebericht in der Thüringer Allgemeine vom 12.08.2020
© Foto & Text: Susan Vogt/ TA
Jan Riemann wünscht sich einen integrativen Spielplatz für körperlich- und geistig eingeschränkte Kinder in Mühlhausen.
In der Kreisstadt gibt es keinen Spielplatz, auf dem Kinder mit Behinderung ohne fremde Hilfe spielen können. Das will Stadtrat Jan Riemann (Feie Wähler) nun ändern.
Ein Spielplatz, auf dem alle Kinder zusammen spielen können, egal ob sie körperlich oder geistig behindert sind oder eben nicht. Das ist die Vision von Stadtrat Jan Riemann (Freie Wähler), die er in der Sitzung des Rates im Juli mit einer Anfrage an die Mühlhäuser Stadtverwaltung angesprochen hat.
Auf das Thema gekommen ist Riemann, weil er von mehreren Menschen angesprochen wurde, die selbst ein Kind mit Handicap haben. „Wenn man mal mit offenen Augen durch die Straßen geht, sieht man, wie barrierearm unsere Stadt eigentlich ist“, sagt er. Deshalb wollte er es genau wissen und hakte bei der Verwaltung nach, ob es überhaupt ein behindertengerechtes Spielgerät im Stadtgebiet gibt. Die ernüchternde Antwort: In ganz Mühlhausen samt Ortsteilen gebe es nicht einen Spielplatz, auf dem auch Kinder mit Behinderung ohne fremde Hilfe spielen können.
Die meisten Spielplätze haben laut Verwaltung immerhin barrierefreie Zugänge, doch selbst die scheinbar ebenerdigen Plätze haben ihre Tücken. „Der Spielplatz am Schwanenteich zum Beispiel ist mit einer relativ hohen Steinkante eingefasst. Da kommen Rollstuhlfahrer ohne Hilfe niemals drüber“, sagt Jan Riemann.
10.000 Menschen mit Behinderung leben im Unstrut-Hainich-Kreis
Und auch auf dem derzeit im Bau befindlichen Wasserspielplatz am Mühlhäuser Petriteich können Kinder mit Behinderung nur wenige ebenerdige Spielgeräte nutzen, heißt es auf Riemanns Anfrage aus dem Rathaus. Für den Stadtrat kein zufriedenstellendes Ergebnis. Im Unstrut-Hainich-Kreis leben laut dem Statistischen Landesamt etwa 10.000 Menschen mit Behinderung – über 4000 davon allein in Mühlhausen. Kinder sind nicht gesondert erfasst. Dass es aber genügend Kinder gibt, die sich über einen solchen Spielplatz freuen würden, davon ist Jan Riemann überzeugt.
Eine Möglichkeit, einen solchen Spielplatz in die Tat umzusetzen, bestehe am Mühlhäuser Schwanenteich, heißt es aus dem Rathaus. Das Areal soll als Teil des Projekts „Grüner Korridor“ in den kommenden Jahren für viel Geld neu angelegt werden. Und im Zuge dessen könne auch der Spielplatz behindertengerecht umgestaltet werden. Dazu ist Jan Riemann mit der Stadtverwaltung in stetigem Austausch, wie er selbst sagt. „Die Chancen stehen gut.“ Doch er will nicht nur einfach ein paar neue Spielgeräte, die für Rollstuhlfahrer konzipiert wurden.
„Es geht um das gemeinsame Spielen. Kinder mit und ohne Behinderung sollen zusammen spielen können“, erklärt Riemann. Und nicht nur die körperlich eingeschränkten Kinder sollen auf ihre Kosten kommen, auch für geistig Behinderte soll es laut Riemann Spielangebote geben.
„Der Spielplatz sieht dann natürlich etwas anders aus, als wir es gewohnt sind“, sagt der Stadtrat. Er sei zwar kein Fachmann, habe sich aber kundig gemacht. Zunächst müsse die ganze Fläche einen Untergrund bekommen, der Stürze abdämpft und auf dem auch Rollstühle fahren können. Für sehbehinderte Kinder müsse es Markierungen geben, für psychisch Erkrankte müsse das Gelände offen, ohne Engstellen sein.
Auch die Spielgeräte auf einem integrativen Spielplatz müssen bestimmte Bedingungen erfüllen: Karussells dürfen nicht zu schnell beschleunigen und brauchen spezielle Vorrichtungen, damit Kinder nicht herausfallen können. Außerdem sollte es sinnesbezogene Spielmöglichkeiten mit Wasser, Sand oder ähnlichem geben.
„Sicher, es ist viel zu bedenken, aber das sollte es uns wert sein“, sagt Jan Riemann. „Ich werde mich dafür einsetzen, dass es schon bald den ersten integrativen Spielplatz in Mühlhausen geben wird.“
Noch keine Kommentare